FSJ – Erfahrungsbericht von Antonia

„Am Anfang habe ich den Appenzeller Dialekt schwer verstanden. Netterweise haben sie für mich dann immer auf Hochdeutsch gesprochen.“

Eine Freiwillige von EOS hat uns einen Erfahrungsbericht über ihr FSJ in der Schweiz (Urnäsch) geschickt. Darin schildert sie ihren Alltag in der Einsatzstelle Stiftung Columban und ihre dort gesammelten Eindrücke. Vielen Dank Antonia für deinen FSJ Erfahrungsbericht!

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Erfahrungsbericht: Stiftung Columban in der Schweiz (Appenzell)

FSJ Erfahrungsbericht von Antonia

Mein FSJ mache ich in der Stiftung Columban in der Schweiz in Urnäsch. Die Stiftung Columban ist dafür bekannt, dass sie jeden Klienten mit körperlicher und geistiger Einschränkung aufnehmen. Die Klienten arbeiten und wohnen dort. Sie bleiben dort ihr ganzes Leben.

Ich bin auf dem Gelände der Stiftung Columban im Waisenhaus untergebracht. Das Waisenhaus ist die älteste Einrichtung. Im Waisenhaus wohnen Mitarbeiter und Praktikanten. Es gibt Einzelwohnungen und WGs. Ich bin in einer WG untergebracht. Zurzeit wohne ich allein in der WG, da auf Grund der Pandemie keine weiteren Praktikanten gekommen sind. Das Team hat mich sehr nett aufgenommen. Sie haben mich von Anfang an unterstützt und sind immer für Fragen und Probleme für mich da. In meiner Gruppe leben sechs Klienten.

Es gibt drei Dienste. Der Frühdienst beginnt um 7:30 Uhr, der Zwischendienst um 10:00 Uhr und der Spätdienst um 13:00 Uhr. Wenn man um 7:30 Uhr anfängt, dann geht man zuerst zur Übergabe. Bei der Übergabe wird berichtet, wie die Nacht der Klienten war. Ob es ggf. besondere Vorkommnisse gab.

Danach geht man auf seine Gruppe und bereitet das Frühstück vor. Um 8:30 Uhr fängt man mit der Morgenpflege an. Ab 9:00 Uhr wird gefrühstückt. Am Wochenende wird erst um 10:00 Uhr gefrühstückt. Nach dem Frühstück gehen die Klienten, die allein in der Lage sind auf das Gelände. Nachdem der 10:00 Uhr Dienst angefangen hat, wird der Tagesablauf gemeinsam besprochen.

Meistens gehen wir in Urnäsch eine Runde spazieren oder wir gehen in die Werkstatt. Auf Grund der Pandemie hat jede Gruppe in der Werkstatt einen Raum zur Verfügung bekommen. Die Werkstatt befindet sich auf dem Gelände der Einrichtung. Die Umstellung zur Teilwerkstatt war für alle am Anfang schwierig, da die Mitarbeiter der Werkstatt jetzt für die Pflegegruppe eingesetzt wurden. Um 12:00 Uhr essen alle zusammen Mittag. Um 13:00 Uhr kommt der Spätdienst.

Danach geht es wieder in die Werkstatt oder wir gehen mit den Klienten noch einmal spazieren. Um ca. 16:00 Uhr geht es wieder auf die Gruppe. Eine Person geht die Wäsche holen. Wegen der Pandemie darf leider kein Klient mitkommen. Die saubere Wäsche wird in die Kleiderschänke geräumt und die Abendpflege wird durchgeführt. Um 17:00 Uhr gibt es Abendbrot. Um 18 Uhr gehen die ersten Klienten schlafen. Die anderen sehen fern bis ca. 21:00 Uhr. Von 21:30 – 22:00 Uhr ist für die Mitarbeiter noch einmal eine Übergabe für die Nacht. Meine Arbeitswoche läuft immer unterschiedlich ab.

Ich arbeite nicht mehr als vier Tage hintereinander in der Woche. Meistens hat man dann 2 – 4 Tage frei. Die Klienten haben im Laufe des Tages noch ihre Therapien. Leider ist zurzeit kein weiterer Praktikant in der Einrichtung.

Damit ich Anschluss bekomme, habe ich mich im Verein in Urnäsch angemeldet. Ich wurde sehr nett aufgenommen. Am Anfang habe ich den Appenzeller Dialekt schwer verstanden. Netterweise haben sie für mich dann immer auf Hochdeutsch gesprochen. Im Verein bieten sie Volleyball, Turnen und Unihockey an. Mein Highlight ist das Reisen durch die Schweiz, was ich jeden empfehlen kann.

Von Anfang an habe ich mir immer neue Ziele gesucht. Am Anfang war ich ehr in Appenzell unterwegs, um dort die Gegend kennen zu lernen. Man kann dort super Wanderungen machen und Snowboard fahren. Ausflüge nach Luzern, Basel, Bern und Chur sind durch das gute ausgebaute Bahnnetz leicht zu erreichen. Zu empfehlen ist das Halbtagesticket. Es kostet für ein Jahr 120 Franken. Man kann damit alle Tickets zum halben Preis erwerben. Es ist auch gültig für die Gondeln.

Am Anfang habe ich mich sehr unsicher gefühlt im Umgang mit den Klienten. Die Klienten haben mich gekniffen und gehauen. Mit der Zeit bin ich sicherer geworden und die Klienten haben sich mir gegenüber anders verhalten. Ich habe nicht bereut das FSJ zu machen. Ich würde es jeden weiterempfehlen. Außerdem bin ich mit meiner Einrichtung sehr zufrieden.

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